1. |
Wahrheit (EP Mix)
04:11
|
|||
WAHRHEIT
Ich will kein Keil sein, sondern Kitt,
doch ich bin genau wie Du
ein Ion, eine Galaxie.
Du fängst mich ein, ich dreh mich mit
und Du lächelst dazu,
aber schon bist Du so weit entfernt wie nie.
Zwischen den Sternen bleibt ein Rauschen
und wir können es beide seh'n,
uns're Augen sind Symbole.
Wir dreh'n uns die Rücken zu und lauschen
dem langen Ton, der uns verbindet
und der Spannung uns'rer Pole.
Ich will kein Dunkel sein, nur Licht,
doch ich bin genau wie Du
ein kurzes Flimmern, ein schon längst geträumter Traum.
Den Teil im Dunkeln seh'n wir nicht.
Ich seh Dich an und meine Fragen
geh'n in allen Deinen Zimmern durch den Raum,
ich seh' sie aus den Fenstern steigen.
Keine Antwort hält sie auf,
sie verlier'n sich am Grunde der Zeit
und Dein bedeutungsvolles Schweigen
hallt noch lange nach und dehnt sich aus
in die Bedeutungslosigkeit.
Ich will kein Fluch sein, sondern Segen,
das will ich genau wie Du:
eine Wahrheit voller Liebe sein,
will nicht in Seifenblasen schweben,
so bunt ihr Leuchten auch ist -
die Wahrheit holte uns doch immer wieder ein.
Auch in ihr lebt ein Regenbogen,
unser Rauschen, unser Ton und uns're Pole -
alles spiegelt sich darin.
So ist er in mein Herz gezogen.
Nie würd' ich tauschen und sein buntes Leuchten
bleibt - ich seh' es an und sing' es hin!
|
||||
2. |
Augen
03:58
|
|||
AUGEN
Ich seh‘s Dir an, wie‘s Dir passiert,
dass Du in meine Augen fällst,
wie Dein eig‘nes Licht Dich rührt,
das Du darin für meines hältst.
Ich seh‘s Dir an, wie‘s Dich verletzt,
wenn Du an meinem Grunde liegst
und wie Dein Lächeln Dich versetzt,
wenn Du mit meinem Dich betrügst.
Wo Dein Ich in mir verschwunden,
bleibt kein Du, ich bleib allein
und wir sind Kinder voller Wunden
die versuchen, frei zu sein.
Ich seh Dich an und lass gescheh‘n,
dass ich in Deine Augen tauch‘
und kann so viele Gründe seh‘n!
Vielleicht siehst Du sie dadurch auch?
Ja so dreh‘n wir uns‘re Runden.
Bis wir lernen zu verzeih‘n
sind wir Kinder voller Wunden,
die versuchen, frei zu sein.
|
||||
3. |
Herz
03:51
|
|||
HERZ
Ich müsste Dir nie zu nahe treten,
es fühlt sich von selbst ganz nahe an -
als wüsstest Du etwas von einem Planeten,
auf den ich zurückkehre irgendwann.
Dein Blick verrät heimlich, woher wir kamen,
ich seh‘ Dich und ringe um meine Kontur.
Wenn es in mir hell ist, singst Du meinen Namen,
doch in meinem Dunkel verliert sich die Spur...
Und ich bin wieder Gefangene hinter den Scheiben,
draußen dreht sich die Erde vorbei
und ich würde so gerne mal irgendwo bleiben!
Du schenkst mir Dein Herz und brichst meines entzwei.
Und heraus fallen Pfeile und Dolche wie Steine
und herein fällt ein Licht, das alles sieht
und Du fragst: „Kannst Du jetzt fühlen, wie ich‘s meine?“Doch ich frage mich nur, wie mir geschieht!
|
||||
4. |
Tagtraumhorizont
03:15
|
|||
TAGTRAUMHORIZONT
Du stehst so da und weißt nicht, wohin mit Dir,
in Deinem Glas ist ein Tagtraum gestrandet.
Du wickelst ihn ein in ein Stück Butterbrotpapier,
holst Schwung und wirfst, mal seh‘n wo er landet!
Darin nimmst Du meine Hand
und willst noch einmal mit mir geh‘n,
den schönsten Horizont in diesem Land
noch mal ganz neu zu seh‘n.
Ich sitz‘ so da und bin irgendwie irritiert:
hab auf‘m Fensterbrett ‘nen Tagtraum entdeckt.
Ich hab‘ ihn mir g‘rade auf mein Butterbrot geschmiert -
ich beiß‘ jetzt rein, bin gespannt, wie er schmeckt!
Darin nehm‘ ich Deine Hand
und will noch einmal mit Dir seh‘n,
wohin am Horizont in diesem Land
die beiden Wolken wohl weh‘n...
Wenn sie im Grau
ihr Ende erfahr‘n,
ist das dann wohl so wie es ist.
Irgendwo ist der Himmel blau,
ich halt Dich im Arm
und spür‘ wie Du gewachsen bist.
Du nimmst noch einmal meine Hand
und wir schau‘n nochmal richtig hin,
ob an diesem Horizont
vielleicht doch uns‘re Träume sind.
|
||||
5. |
Wolken
03:52
|
|||
WOLKEN
Dein froh gewählter Weg ist jetzt doch ziemlich weit,
die Seele ziemlich überdehnt
und eine ungewohnt alte Unsicherheit
kann ich in Deinen Augen seh‘n.
Komm wir öffnen alle Türen und Du atmest tief aus
und wenn ein Regen fällt, hör‘n wir ihm ehrlich zu,
und wir atmen uns Tropfen für Tropfen aus ihm hinaus.
Komm leg Deinen Kopf in meinen Schoß
und die Füße in‘s Gras,
und dann halt‘ ich Dich bloß
und die Wolken erzähl‘n uns was.
Dann zieh‘n wir aus aus unser‘n schweren Köpfen,
ein in uns‘re leichten Herzen,
und wir richten uns drin ein
wie im allerschönsten Haus am Wald.
Und wir öffnen alle Fenster und atmen tief ein
und wenn ein Wind geht, verwehen alle uns‘re Schmerzen
und wir atmen uns am Rauschen der Bäume steinalt.
Komm leg Deinen Kopf in meinen Schoß
und die Füße in‘s Gras,
und dann halt‘ ich Dich bloß
und die Wolken erzähl‘n uns was.
|
Monika Herold Weimar, Germany
"Wir suchten eine Bassistin, die auch Percussion, Geige, Klavier spielt und auch noch gut singen kann. Alle haben gesagt:
Die müsst ihr euch backen..."
Thomas Rühmann ü. Monika Herold
"Charismatische sechs Lieder. Charismatisch der filigrane Gesang wie die musikalischen Arrangements. Monika Herolds Textperlen durchaus nahe des Lyrik-Genres."
Jochen Arlt, Juror , Preis der dt. Schallplattenkritik
... more
Streaming and Download help
If you like Monika Herold, you may also like:
Bandcamp Daily your guide to the world of Bandcamp